Um zunächst festzustellen, wo in der Wirbelsäule Fehlstellungen zu finden sind, bitte ich den Patienten, den Oberkörper frei zu machen.
Er sitzt mit dem Rücken zu mir auf der Bank und ich bitte ihn, sich ein wenig zu beugen. Durch diese Beugung zeigen sich die Dornfortsätze der Wirbel deutlich.
Sanft lege ich nun meine Daumen neben den Dornfortsatz auf die Querfortsätze. Ich wähle einen Blickwinkel aus der Flucht. Das bedeutet, ich schaue von oben bzw. von unten am Rücken entlang, so dass mir auffallen kann, wenn ein Daumen weiter hervorsteht als der andere.
So erkennt man welcher Wirbel sich seitlich in welche Richtung gedreht hat.
Mit meinem Bewusstsein gehe ich die ganze obere Wirbelsäule entlang. Die Wirbel stellen sich gerade.
Besondere Aufmerksamkeit verdient der erste Halswirbel.
Der Atlas.
Er liegt etwas versteckt und man kann ihn direkt hinter den Ohren fühlen. Dieser Wirbel kann sich in alle Richtungen verdrehen. Das behalte ich bei der Korrektur im Bewusstsein. Auch er kann, bei Verdrehung, Beschwerden hervorrufen.
Manchmal sind auch die Rippen verzogen, da sie gelenkig mit den Wirbeln verbunden sind. Mit meinen Daumen auf den Rippen des Patienten vergleiche ich deren Stellung.
Stelle ich hier eine Ungleichheit fest, korrigiere ich auch hier mit meinem Bewusstsein.
Sanfte Bewegungen der Hände über den zu korrigierenden Regionen erleichtern die Konzentration auf die zu behandelnden Bereiche.
Als Nächstes bitte ich den Patienten sich hinzustellen und wiederum etwas zu beugen. Ich betrachte die untere Wirbelsäule wie vorhin die obere WS und korrigiere.
Am unteren Ende der Wirbelsäule ist das Kreuz-/Steißbein, ein dreieckiger Knochen der gelenkig mit den Beckenschaufeln verbunden ist. Das Kreuzbein kann sich in sich verdrehen, was zu Nervenirritationen in diesem Gelenk (Ileosakralgelenk) führen kann (Ischiasreizung).
Auch diese Verdrehungen erkenne ich, indem ich die Daumen sanft auf die entsprechenden Stellen lege und das Ganze aus der Flucht betrachte.
Wieder korrigiere ich mit dem Bewusstsein.
Als Nächstes betrachte ich die Beckenschaufeln. Hier werden die Daumen aufgelegt und so zeigt sich ob, und welche Beckenschaufel nach hinten gekippt ist. Auch wenn alles gleich aussieht korrigiere ich zunächst eine Seite und kontrolliere noch einmal die Position. Es kann nämlich sein, dass beide Schaufeln nach hinten gekippt sind.
Sind beide Beckenschaufeln korrigiert, bitte ich den Patienten sich auf den Rücken zu legen.
Am besten ist es, er hat seine Schuhe noch an, denn dann kann man die Beinlängendifferenz besser erkennen.
Ich nehme beide Füße fest in die Hände und drücke die Beine leicht Richtung Knie. Dabei sollte der Patient die Beine gestreckt lassen während ich beide Beine anhebe. Dreht man nun die Fußspitzen etwas auseinander zeigt sich eine Beinlängendifferenz recht deutlich.
Hat der Patient selbst gesehen was los ist, lasse ich die Beine, eins nach dem anderen, wieder sanft auf die Unterlage herab.
Hier halte ich nun die Hände an die Füße und bitte den Patienten mir in die Augen zu schauen. In meinem Bewusstsein sehe ich, wie die Beinlängen sich angleichen.
Sind in bestimmten Gelenken noch zusätzlich Probleme vorhanden, ziehe ich die Gelenkspalte noch einmal extra zusammen, was gegebenenfalls wieder zu einer Differenz führt, die dann, wie oben korrigiert wird.
Nun ist die Statik korrigiert
Die Beinlängenangleichung hält sich durchaus über lange Zeit stabil. Ausnahmen sind Unfälle.
Bei einem heftigen Sturz, oder einem Umknicken im Fußgelenk, kann sich auch die Beinlänge wieder verändern